
Bauverein: Richtfest im Scheltenweg
Die Sonne schien im richtigen Moment aus allen Knopflöchern, so dass die zahlreichen Gäste den Richtspruch von Zimmerermeister Stefan Plaggenborg trockenen Fußes und ohne zu frieren verfolgen konnten.
„Herbei Ihr Gesellen und schließt den Reigen, dass wir den Bau zum Fertigen jetzt weihen!(..)
Es möge der Bau in Ehren bestehen, wenn auch Jahrhunderte vergehen!
Vor Wasser, vor Feuer, vor anderer Not beschütze es in Gnaden der liebe Gott. Und aller Hader und Unglücksfall bleibe fern von dieser Hauses Schwell!“
Aber auch ohne das schöne Wetter war der 29. November ein guter und wichtiger Tag für den Bauverein. Denn nach mehr als drei Jahren Planung und dem Überwinden vieler bürokratischer Hürden konnte im Scheltenweg endlich Richtfest gefeiert werden.
So wird die Stadt Leer in naher Zukunft um zehn bezahlbare Wohnungen reicher sein. Das war damals auch die Bedingung der Stadt Leer für den Grund- stücksverkauf an den Bauverein, so der technische Vorstand Thomas Exner in seiner Begrüßungsrede. Dabei dankte er neben dem Architekturbüro Beyer, Freitag und Zeh insbesondere dem Team der Wohnraumförderstelle der Stadt Leer für die Unterstützung bei der Antragstellung der Fördermittel. Großes Lob gab es für die Handwerker der Bauunternehmung Krutsch und der Zimmerei Plaggenborg: „Das sind eigentlich die wichtigsten Akteure hier auf der Baustelle, ohne die wir hier jetzt kein Richtfest feiern könnten. Vielen Dank, dass Ihr so sauber und akkurat gearbeitet habt.“ Dass das absolut den Tatsachen entsprach, davon konnten sich die Gäste – darunter der 1. Stadtrat Detlef Holz als Vertreter des Leeraner Bürgermeisters, Frau Elke Hinrichs von der Wirtschaftsförderung der Stadt Leer, Nachbarn, sowie vom Bauverein Mitglieder des Aufsichtsrates, des Vorstandes und Mitarbeiter aus der Verwaltung selbst überzeugen.
Sie alle konnten sich bei einem kleinen Imbiss im zukünftigen Wohnzimmer einer Erdgeschosswohnung selbst von der guten Arbeit der Handwerksmannschaft ein Bild machen. Und auch wenn erst die blanken Mauern ohne Fenster und Türen zu sehen sind, konnte man sich schon vorstellen, wie das neue Quartier im Scheltenweg einmal aussehen wird. Entstehen werden hier drei unterschiedliche Häuser mit Wohnungen unterschiedlicher Größen.
In Haus I, einem Doppelhaus über zwei Etagen, sind zwei Wohnungen mit jeweils 85 m² Wohnfläche geplant. In Haus II entstehen vier Wohnungen mit 60 m² für je zwei Personen, wobei die Wohnungen im Erdgeschoss barrierefrei sind. In Haus III werden ebenfalls vier Wohnungen gebaut, von denen zwei barrierefrei sind, allerdings beträgt hier die Wohnfläche jeweils 75 m². Alle drei Gebäude werden zukünftig mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe beheizt. Geplant sind Photovoltaikanlagen auf allen drei Dächern.
Mit dem gewonnenen Strom sollen nicht nur die Gebäude versorgt, sondern auch Ladeplätze für Elektrofahrzeuge gespeist werden. Damit setzt der Bauverein einen ersten Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität, die bis 2045 (Stand heute) komplett in der Genossenschaft umgesetzt werden muss. Damit das gelingt, wird zur Zeit von dem Bauverein Leer und externen Experten eine Klimastrategie für die Genossenschaft ausgearbeitet.
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